Vergleichen, verhandeln, digitalisieren: Mehr Rendite rund um das Geschäftskonto

Die Wahl des Geschäftskontos ist für Sie eine strategische Entscheidung. Darüber hinaus lohnt es sich, die Beziehung zur Hausbank regelmäßig einer Prüfung zu unterziehen – gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Lesen Sie nachfolgend einige Tipps für die Wahl des für Sie wirtschaftlichsten Geschäftskonto-Modells.

Vergleichen, verhandeln, digitalisieren:
Mehr Rendite rund um das Geschäftskonto

Folgende Horrorgeschichte, die auf der Website der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau zu finden war, verdeutlicht die Wichtigkeit des Themas:

“Mal angenommen: Die Bank schließt das Geschäftskonto, gleicht die noch offenen Forderungen über das Privatkonto aus und kündigt die Geschäftsbeziehung. Damit ist der Unternehmer nicht nur mit einem Schlag handlungsunfähig, sondern bekommt auch bei einer anderen Bank nicht mehr so einfach einen Fuß in die Tür.”

Wie lässt sich so ein finanzieller Super-GAU vermeiden? Und was ist vielmehr die wirtschaftlichste Geschäftskonto-Lösung mithilfe der Digitalisierung?

Geschäfts- und Privatkonto bei verschiedenen Banken

Das liegt zunächst auf der Hand. Die Comdirect oder die Norisbank bieten beispielsweise als Direktbanken kostenlose Privatkonten an. Auf dieses Privatkonto könnten Sie monatlich, vom Geschäftskonto einer anderen Bank, Ihren Unternehmerlohn überweisen.

Geschäftskonto: Was für die Sparkassen spricht

Falls Sie sich zusätzlich gegen oben geschildertes Worst-Case-Szenario absichern möchten, können Sie für die Eröffnung des Geschäftskontos eine Sparkasse in Erwägung ziehen. Das könnte die Handlungsfähigkeit sichern, wie auch auf der Website der IHK Halle-Dessau nachzulesen war: “Jede Bank – außer eine Sparkasse – darf einem Geschäftskunden den Girovertrag kündigen, ohne dass es hierfür einen bestimmten Anlass geben muss (Urteil: OLG Bremen vom 9.12.2011, Az. 2 U 20/11).”

Gehen Sie hier allerdings zusätzlich auf Nummer sicher, und beobachten Sie regelmäßig die Rechtsprechung.

Für ein Geschäftskonto bei einer Sparkasse spricht außerdem, dass diese meist regional mit Wirtschaft und Politik gut vernetzt ist. In Gesprächen mit einem professionell arbeitenden Geschäftskundenberater könnten Sie auf Insiderwissen stoßen, das für Ihr weiteres geschäftliches Vorhaben von Bedeutung ist.

Fragen Sie die Sparkasse, welche Prozesse rund um das Geschäftskonto sich digitalisieren lassen, beispielsweise in Bezug auf Buchhaltung und Ihre Steuern.

Alternative: Geschäftskonto bei Ihrer Hausbank, zusätzlich zu Ihrem Privatkonto

Sofern sich Ihre Geschäftstätigkeit in einem überschaubaren Rahmen hält, müssen Sie möglicherweise kein separates Geschäftskonto eröffnen. Allerdings erleichtert es die Übersichtlichkeit, wenn Sie von Anfang an Privates und Geschäftliches auseinanderhalten wollen.

Es bietet sich an, das Gespräch mit einem Kundenberater bei der Bank zu suchen, bei der Sie Ihr privates Girokonto haben.

Verhandeln: Worauf es ankommt – bei allen Banken

Die laufenden Kosten, meist in Form monatlicher Grundgebühren, sind ein wichtiges Entscheidungskriterium. Weiterhin wichtig sind die Gebühren on top, beispielsweise für beleghafte und beleglose Überweisungen.

Behalten Sie bei Ihrem weiteren Entscheidungsprozess – für oder gegen ein bestimmtes Konto – unter anderem auch im Auge, welche Rolle der Bargeldfluss in Ihrem Betrieb spielt.

Auch der Bank, bei der Sie derzeit Ihr Privatkonto haben, stellen Sie Fragen zum Thema Digitalisierung – Kernfrage: Wie kann dieses Kreditinstitut zu einer Erhöhung Ihrer Rendite beitragen, indem es Sie bei der Digitalisierung unterstützt?

Begegnen Sie Ihrem Bankberater auf Augenhöhe. Achten Sie nicht nur auf die Kosten, sondern auch darauf, dass “die Chemie stimmt.” Ein gutes Verhältnis zu diesem Berater kann in schwierigen unternehmerischen Zeiten wertvoll sein.

Renditehebel: Kosten senken durch Smartphone-Banking?

Die Fidor Bank ist ein erstes Beispiel für die Erledigung unternehmerischer Bankgeschäfte über das Smartphone. Die Bank hat mitunter auf die sozialen Medien gesetzt. Crowdfunding-Interessierte werden hier angesprochen.

Eine Alternative für Selbstständige und Freiberufler ist das Konto N26 Business. Interessant ist hier mitunter die Tagging-Funktion, mit der N26 wirbt: Zusammenhängende Transaktionen können hier “etikettiert” werden, was nicht zuletzt für die Steuererklärung hilfreich sein dürfte.

Noch mal zum Stichwort Steuern: Die digitale Welt bietet ja eigentlich schon Möglichkeiten, Steuererklärung, Buchhaltung und Bankgeschäfte zu integrieren. Wenn Ihnen das wichtig ist, sollten Sie zusätzlich Geschäftskonto-Modelle wie die von Holvi, Kontist, Hufsy und Penta überprüfen.

Gerade das Beispiel Smartphone-Banking soll verdeutlichen: Es kann sich auszahlen, als Geschäftskunde regelmäßig nach digitalen Finanzinnovationen Ausschau zu halten. Und endlich Schluss zu machen mit der unwirtschaftlichen Belegverwaltung à la Schuhkarton.

Weitere Tipps & Fazit:

Nutzwertanalyse von Geschäftskonten durchführen, Digitalisierung im Auge behalten

  • Führen Sie mit angemessenem Zeitaufwand eine Nutzwertanalyse durch. Heißt: Schreiben Sie sich zumindest auf, welche Leistungen Ihnen beim Geschäftskonto wie wichtig sind. Gewichten Sie diese Leistungen wenn möglich in Prozent.
  • Vergleichen Sie anschließend Leistungen und Kosten bei für Sie infrage kommenden Geldinstituten unter Berücksichtigung der Nutzwert-Kriterien für Ihren Betrieb.
  • Der Aspekt “gutes Verhältnis zum Berater” lässt sich schwierig in Zahlen ausdrücken. Achten Sie jedoch auch hierauf, und legen Sie nicht jeden einzelnen Cent auf die Goldwaage.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Wirtschaftlichkeit Ihres Betriebs im Bereich Finance, auch außerhalb des Geschäftskontos.
  • Verwöhnen Sie darüber hinaus Ihren Bereich Finance mit guten Zahlen. Sorgen Sie in Ihrem Betrieb für eine höhere Rendite mithilfe der Digitalisierung. Weitere Tipps zum Theme Digitalisierung finden Sie auf: www.digi-news24.de